Ein für Deutschland ungewöhnlich heftiger Tornado der Stärke F 4 hat in Pforzheim, Baden-Würtemberg, am 10. Juli 1968 heftigen Schaden in der Stadt und im Umland angerichtet. Der Tornado ereignete sich bei drückender Schwüle am Abend um 21.37 Uhr und besaß auf der Fuijita Skala die Stärke F 4 mit Windgeschwindigkeiten um die 350 Stundenkilometer. Es wurden in der Stadt ca. 2.300 Häuser beschädigt und mehrere Hundert Fahrzeuge innerhalb von 3 Minuten. Ca. 200 Menschen wurden verletzt und man beklagte 2 Todesopfer. Zwischen Wurmberg und Büchenbronn schlug der Tornado eine große Schneise in die Wälder. Die Oberleitungen zwischen Kupferhammer und dem Ortsteil Dillweißenstein wurde durch umgestürzte Bäume vollständig zerstört. Es mußte auf Dieselbusse umgestellt werden. Lange Zeit waren die Schäden in der ganzen Stadt zu sehen, der Stadtpark bot mit seinen umgestürzten Bäumen ein Bild der Verwüstung. Es entstand ein Gesamtschaden von über 150 Millionen D – Mark. Dieser Tornado, der Pforzheim – Tornado, ist der bisher stärkste in Deutschland überhaupt. Es war seit der Zerstörung durch Bomber der Royal Air Force am 23. Februar 1945 die schlimmste Nacht nach dem 2. Weltkrieg. Da ich in Pforzheim geboren bin, ich war damals 8 Jahre alt, kann ich das Bild der Zerstörung nur bestätigen. Ich habe zwar nichts mitbekommen als der Tornado wüstete, da ich schon geschlafen habe, aber die Schäden in den Straßen waren enorm.
Der Tornado von Pforzheim war sicher einer der verheerendsten, aber beileibe nicht der stärkste in Deutschland. Weitere F4-Tornados gab es 1718, 1891, 1894, 1898, 1910, 1927, 1936 (2x), einige davon noch etwas stärker als in Pforzheim. Zwei F5-Fälle sind bekannt: 1800 in Hainichen (Erzgebirge) und 1764 bei Feldberg (Mecklenburg). Hierzu ausführliche Schadensbeschreibung: http://www.tordach.org/pdf/Genzmer1765.pdf
Weitere Informationen zu Tornados in Deutschland:
View Commenthttp://www.tornadoliste.de/
http://www.tordach.org
http://essl.org/ESWD/