Kürzlich hat mich ein Kunde gefragt, ob wir seinen Webauftritt nicht in Typo3 machen könnten, aber als Datenbank eine Oracle DB hernehmen, statt der standardmäßigen MySQL Datenbank.
Ich mußte etwas grinsen. Seit wir gemeinsam vor fast 20 Jahren sein Standardprodukt von Informix auf Oracle umgestellt haben, ist er von dem Produkt begeistert. Oracle ist ja auch der Mecedes unter den Datenbanken und extrem sicher, belastbar und schnell.
Vor ein paar Jahren hätte ich wohl auch zugestimmt und gesagt, damit der Webauftritt schnell geladen und angezeigt wird, sollten wir auch eine kommerzielle, schnelle Datenbank nehmen. Inzwischen bin ich jedoch der Meinung, daß für die Bedürfnisse eines Content Management Systems die MySQL Datenbanken völlig ausreichend sind.
Ich habe mich trotzdem ein Bißchen damit beschäftigt und festgestellt, daß es nicht nur möglich ist Oracle als Grundlage für Typo3 herzunehmen, sonder auch schon versucht worden ist. Schließlich gibt es ja in den neueren Versionen dieses CMS einen Database Abstraction Layer (DAL) der das Austauschen der DB im Backend ermöglichen soll.
Ich habe das ganze dann jedoch nicht weiter verfolgt, da ich mir vorstellen kann, daß es spätestens beim Einbinden von vielen Plugins, bzw. Extensions Probleme geben wird. Auch kann ich mir nicht vorstellen, daß für den ’normalen‘ Gebrauch der Geschwindigkeitsvorteil sehr groß wäre. Schließlich hat Typo3 ja ein recht gut funktionierendes Caching System.
Nur bei Webauftritten mit extrem hoher Besucherzahl könnte das von Vorteil sein. Bei solchen Webseiten wäre aber sowieso zu überlegen, daß wenn man schon in die Oracle Datenbank investiert man auch gleich den Applikation Server und das Drei Tier Verfahren von Oracle hernehmen kann.
Eine Sache wäre jedoch interessant: Typo3 Webseiten, die zwar über eine MySQL Datenbank angetrieben werden, jedoch Teile ihres Inhalts aus eine Oracle DB holen. Es gibt ja viele bestehende Anwendungen, die ihre Daten in Oracle abgespeichert haben – und aus diesen kann man dann Teile auf der Firmenwebseite oder im Intranet zur Verfügung stellen. Das würde sogar richtig Sinn machen.
Das war aber nicht was mein Kunde gesucht hatte. So ein Projekt würde mich jedoch einmal interessieren.